23 Juni 2012

trapped in Argentina...

irgendwie verfolgt uns momentan das Pech - oder ist es doch mal wieder einfach der normale Reisealltag in Südamerika?

Die Tanklasterfahrer streiken - kein Treibstoff an den Tankstellen. Mit Glück bekommt man auf den Dörfern mal für 100 oder 200 Pesos Diesel, aber das ist bei unserem Pickup nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Offiziell ist der Streik wohl nun beendet, aber bis auf dem platten Land wieder was verfügbar ist, dauert´s ein paar Tage.

Eigentlich wollten wir ja wieder nach Chile - Iquique ruft. Aber auch das ist auf der geplanten Route über den "Paso de Jama" nicht möglich - die Straße auf der chilenischen Seite ist nicht passierbar wg. starken Schneefällen und Wind.

Nun sind wir in Cafayate, haben einen kleinen Campingplatz mit Wifi gefunden und sitzen das aus ;)

Fotos von gestern aus der Quebrada de las Conchas:


Argeninien, Quebrada de las Conchas, 06.2012

21 Juni 2012

Juni 2012

das waren anstrengende letzte Wochen... ein kleiner Auszug aus dem Reisebericht:

den letzten längeren Halt gab es am Rio Parana. Von dort aus ging´s weiter in den argentinischen Bundesstaat Missones – dort haben wir 3 der lange verlassenen Jesuitenreduktionen besucht. Die Geschichte ist interessant und sehr zweischneidig – auf der einen Seite boten die Jesuiten den Indianern Schutz vor der Versklavung, auf der anderen Seite mussten sie natürlich Christentum praktizieren. Missiones ist schon eindeutig tropisch, dort sahen wir die ersten Tukane als wir einen Abstecher in die abgelegeneren Regionen machten. Leider schlug das Wetter dann um, so dass wir in Puerto Iguazu, am Dreiländereck Paraguay, Argentinien, Brasilien uns dann für 3 Nächte in ein nettes kleines Hotel einmieteten um den Regen auszusitzen. Unser Zimmer hatte – im Wohnraum – einen riesigen Jacuzzi, den wir täglich nutzten um uns aufzuwärmen. Die „Heizung“ im Hotel war auf Temperaturen um die 0 Grad nicht eingerichtet – das kommt dort selten vor! Am vierten Tag schien dann wieder die Sonne und wir brachen wieder auf und besuchten den Nationalpark an den berühmten Wasserfällen von Iguazu. Auf jeden Fall ein Highlight der bisherigen Reise – ich war danach so voll mit Eindrücken! Die Fotos davon stehen auch online. Sie sind schön geworden, aber geben natürlich das Gefühl nicht wieder wie es ist vor diesem gigantischen Wasserschlund zu stehen. Obwohl eigentlich im Moment eher Trockenzeit ist, waren die Wasserfälle ungewöhnlich groß aufgrund der 3 Tage Regen vorher – Glück gehabt!

Dann war Brasilien an der Reihe – sehr problematisch wegen der Sprache. In Brasilien wird portugisisch gesprochen, für uns hörte sich das wie eine einzige Nuschelei an – furchtbar! Ursprünglich wollten wir weit Richtung Norden, was aber aufgrund von Regenfällen unmöglich gemacht wurde. Die Straßen sind oft nur Lehmpisten und die stehen zur Zeit unter Wasser… Also gut – so sind wir dann im Nordosten des Landes nach Paraguay eingereist. Die erste Nacht unfreiwillig – das war sehr lustig. Im Grenzort suchten wir auf brasilianischer Seite eine Tankstelle um unsere restlichen Real zu vertanken und dann dort für die Nacht stehenzubleiben. Wir sahen auf der linken Straßenseite ein sehr gut aussehende Station und ließen die Tanks auffüllen. Dann: Überraschung – der Betrag war in Guarani, der paraguayischen Währung. Es stellte sich heraus, dass die rechte Straßenseite zu Brasilien und die linke zu Paraguay gehört! Bezahlen konnten wir zum Glück mit der Kreditkarte und wir durften dort auch für die Nacht stehenbleiben – gut bewacht von zwei schwerbewaffneten Security-Leuten. Der Grenzübertritt nach Paraguay war dann echt stressig – wir irrten durch die Stadt und liefen von Pontius zu Pilatus. Sowohl Zoll als auch Polizei waren so schlecht ausgeschildert. Nun ja – nach 4 Stunden war auch das geschafft und nach einem ersten Einkauf und Geldbeschaffung in Paraguay starteten wir. Erstes Ziel: der Nationalpark Cerro Corra – echter Dschungel rund um die kleine Wiese, auf der wir parken durften und überall Schmetterlinge! Riesige Blaue bis kleine Bunte – es war so interessant! Manche waren gar nicht scheu und ließen sich auf der Hand nieder. Die Fotos lade ich bei nächster Gelegenheit hoch. Leider gab es auch massenweise Mücken – so empfanden wir es zumindest – wir wussten ja noch nicht, was die nächsten Tage auf uns zukommen sollte… Nach 3 Nächten im Park fuhren wir weiter. In Paraguay haben sich etwa 20.000 Mennoniten niedergelassen – Deutschlandrussen – das mussten wir sehen. Die Ortsnamen wurden als erstes deutsch – Neuland, Karlsruhe etc. Es war ulkig in einen Laden zu gehen und auf Deutsch zu bestellen! Inzwischen lernen die Kinder wohl auch Spanisch in der Schule, aber erste Sprache ist nach wie vor Deutsch. In der Region lernten wir dann, was eine richtige Mückenplage ist! Im April diesen Jahres gab es in der Region die schlimmsten Überschwemmungen seit Menschengedenken, immer noch stehen weite Teile der Region unter Wasser – und die Mücken freut´s! Ehrlich – das waren die riesigsten Biester, die wir je gesehen haben – wir haben sie fotografiert, sonst glaubt das ja niemand. Wir sind ja schon viel gereist – aber sowas – nein, das hatten wir noch nicht… 
Aus Paraguay on the road, 06.2012


Also – schnell weiter Richtung Bolivien. Die Ausreise machten die Paraguayaner genauso schwer wie die Einreise – aber das kannten wir ja schon. Das Grenzgebiet zu Bolivien ist dichter Dschungel, die Straßen oft katastrophal. Kaum waren wir in Bolivien eingereist, mussten wir über eine nasse Schlammpiste – das war wie Schmierseife – keinerlei Kontrolle mehr, nur hoffen, dass das Auto auf der Straße bleibt. Dann auf einmal ein Militärgelände, wir mussten wieder alle Unterlagen vorzeigen und wurden kontrolliert – aber Überraschung, von dort führte eine Asphaltstraße weiter. Die Freude war von kurzer Dauer – auf einmal war die Straße gesperrt durch einen riesigen Erdhaufen. Und nun? Wie weiter? Erstmal zurück und eine schlecht beschilderte Umleitung gefunden. Super, wieder Schlammpiste – 100 km durch den Urwald, um uns herum nur dichtes Grün und Papageien. Aber auch das schafften wir und wir erreichten den ersten Ort. Grässlich, wir fühlten uns ganz unwohl und beschlossen auf kürzestem Weg Richtung Süden nach Argentinien auszureisen – am gleichen Tag! Nochmal 100 km, weitere Kontrollen, manche Polizisten versuchten Bestechungsgelder zu kassieren – nix wie weg. Der Grenzübergang nach Argentinien war dann der schlimmste, den wir bisher erlebt haben. Die meisten Offiziellen extrem unfreundlich, ein Drogenhund wurde durch Camper und Auto geschickt (draußen war es schlammig – es sah toll aus danach!) – es wurde langsam dunkel, aber wir waren wieder in Argentinien. Im Grenzgebiet wollten wir nicht bleiben, also schnell noch 50 km Richtung Süden bis in die nächste größere Stadt. Dort fanden wir dann einen umzäunten Bereich an einer Tankstelle, in dem wir für die Nacht umsonst bleiben durften. Der Tag war Abenteuer und Adrenalin pur – sowas brauchen wir nicht regelmäßig!

Fotoalben dazu:


Brasilien on the road, 06.2012



Paraguay, Parque Cerro Cora, 06.2012



Paraguay on the road, 06.2012

Paraguay, Lomo Plata, 06.2012



Bolivien on the road, 06.2012



08 Juni 2012

Cataratas de Iguazú

Heute haben wir die Wasserfälle in Iguazú besucht - absolut beeindruckend!


Argentinien Cataratas Iguazú, 06.2012

04 Juni 2012

Fotos Mai 2012

Zugang zur jeweiligen Galerie wie immer durch Klick auf´s Vorschaubild...

im Parque National Chaco sind wir zufällig in Filmaufnahmen des argentinischen Nationalfernsehens gelandet - so sind wir nun hier als die "Locos de Alemania" - die Verrückten aus Deutschland - die jahrelang durch Südamerika reisen bekannt ;) witzig dabei - der Koch, der immer regionalspezifische Delikatessen in der Sendung zubereitet, ist der Bruder eines Bekannten (die große Paragliding-Familie...)


Argentinien, Parque National Chaco 05.2012



in Paso de la Patria, am Posta de la Volador, sind wir eher zufällig gelandet. Wir waren auf der Suche nach nem Stellplatz am Fluß, als wir auf einmal einen Gleitschirm über dem Parana sahen. Paraglider? Hier? Hinterher... und so haben wir das argentinische Paradies gefunden und sind 12 Tage hängen geblieben bei Colo und Gordo...


Argentinien, Paso de la Patria 05.2012



Die Jesuiten-Reduktionen sind ein "must-see", wenn man im Bundesstaat Misiones in Argentinien unterwegs ist. Etwa 30 dieser Anlagen gab es, verstreut über Paraguay, Argentinien und Brasilien. Wir haben 3 argentinische besichtigt. Die Anlage in San Ignacio Mini ist teilweise wieder restauriert worden, wodurch man einen besseren Eindruck bekommt, wie Jesuiten und Guarani damals gelebt haben


Argentinien, Jesuitenreduktionen 05.2012